Rollator - Mobilitätshilfe für mehr Sicherheit
Für wen ist ein Rollator sinnvoll?
Was zahlt meine Krankenkasse?
Welche Arten von Rollatoren gibt es?
Ein Rollator, der zu mir passt!
Rollatoren gehören heute stärker den je zum Erscheinigungsbild unserer Gesellschaft. Viele Senior*innen schwören auf ihren Rollator.
Sie sind echte Allrounder: Sie geben Sicherheit beim Gehen, ersetzen den Einkaufswagen, sind Sitzgelegenheit und Transportmittel...manchmal sogar Statussymbol.
Gott sei Dank hat sich das Image des Gehwagens stark verändert. Während man früher sofort zum "alten Eisen" gehört hat, ist es heuzutage ein Hilfsmittel...wie eine Brille. Sie werden nicht mehr als lästiges Übel empfunden, sondern stehen in einer Reihe mit Dreirädern, Fährräders, Motorrädern, Autos...und Rollatoren. Wer sein ganzes Leben seine Mobilität mit Hilfsmittel unterstützt hat, sollte bei Krankheit oder im Alter keine Bedenken haben auch hier Unterstützung anzunehmen.
Die Auswahl an Rollatoren, Farben und Zubehörteilen ist so groß, dass jeder sein richtiges Modell findet. Wir helfen gern bei der Entscheidung! Vorab möchten wir Interessierten gern einen Überblick geben, was alles zu beachten ist.

Für wen ist ein Rollator sinnvoll?
Rollatoren sind für Personen, die Unterstützung beim Gehen benötigen. Oft kommt es auf Grund von Bewegungseinschränkungen, Schmerzen oder bei mangelnder Muskelkraft im Hüft-/ Beinbereich zu einer Notwendigkeit. Aber auch Menschen mit einer verringerten Belastbarkeit nach Operationen des Knies, Hüfte oder an der Wirbelsäule können von der Nutzung eines Rollators profitieren.
Leider mehr Betroffene oft nicht selbst, dass ein Rollator gut für sie wären. Als Angehöriger kann man auf folgende Signale achten:
- bei kurzen Spaziergängen lässt die Kraft nach und es werden Bänke zum Ausruhen gesucht
- Menschen, die bereits mit zwei Gehstöcken unterwegs sind, wären oft mit einem Rollator besser mobil
- Gehen sehr schwer fällt und Schmerzen verursacht
Mit einem lieb gemeinten Tipp freuen sich die Betroffenen vielleicht sogar, dass sich jemand so sehr Gedanken gemacht hat.
Rollatoren auf Rezept
Liegt eine entsprechende Diagnose vor, kann ein Arzt eine sog. Verordnung ausstellen. Mit diesem Rezept kann man sich in einem Sanitätshaus einen Standard-Rollator besorgen oder auf einen Zuschuss hoffen.
Jede Verordnung hat eine Gültigkeit von 28 Tagen ab Ausstellungsdatum. Die Auswahl an Rollatoren ist groß. In unseren Standorten Ringstraße und Holtenauer Straße kann man mehrere Modelle ausprobieren und so ein Gefühl für den Rollator entwickeln. Wie bei einem neuen Auto sollte auch hier nicht voreilig entschieden werden - schließlich ist es ein neues Wegbegleiter für die nächste Zeit!
Welche Arten von Rollatoren gibt es?
Heutzutage ist die Auswahl an Rollatoren groß. Eine kleine Übersicht zu den unterschiedlichen Arten soll eine große Orientierung geben:

Standardmodell
Bei dem Basis-Modell der Krankenkasse handelt es sich um ein stabiles Produkt, welches ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich - so heißt es in den Verträgen der Krankenkasse. Er gibt Sicherheit bei Gangstörungen und wird komplett von der Krankenkasse übernommen. Lediglich die gesetzliche Zuzahlung von 6-10€ fallen an, sofern keine Befreiung vorliegt.
Es ist mit ca. 12 kg ein kleines Schwergewicht und auf Grund seines unhandlichen Klapp-Mechanismus nicht so gut für den Transport oder in öffentlichen Verkehrsmitteln geeignet.
Ausstattung: Vollgummiräder, Korb, Stockhalter
Perfekt für: Personen, die sich eher im Innenbereich ohne Schwellen aufhalten oder gut asphaltierte Straßen befahren wollen. Da keine weiteren Kosten anfallen, ist dieses Modell für preisbewusste Personen ideal.

Leichtgewichtrollatoren
Die sog. Leichtgewichtrollatoren gibt es in verschiedenen Größen und können somit besser auch an zierliche und kleine Personen angepasst werden. Die Sitzfläche ist niedriger und die Bedienung fällt so leichter. Die Krankenkasse übernimmt einen Teil der Kosten (ca. 60€). Da diese Rollatoren teurer sind als die Standardmodelle, wird der Restbetrag selbst bezahlt. Es kommen dann ca. 170-440€ (je nach Modell) auf den Nutzer zu; zzgl. gesetzliche Zuzahlung von 6-10€, sofern keine Befreiung vorliegt.
Es ist mit ca. 5-7 kg ein echtes Leichtgewicht und kann durch einen einfachen Klapp-Mechanismus platzsparend transportiert und verräumt werden.
Die Leichtgewichtrollatoren sind in mehreren Farben erhältlich.
Ausstattung: Softgummräder, Rückengurt (für mehr Sicherheit beim Ausruhen), wetterfeste, geschlossene Tasche, Stockhalter, Beleuchtung, Klingel
Perfekt für: Personen, die sich auch im Außenbereich oder auf Kopfsteinpflaster bewegen. Für Menschen mit Gelenkschmerzen oder Arthrose ist die Softbereifung ideal, da sie kleine Unebenheiten im Boden kompensiert. Agile Menschen, die noch mit öffentlichen Verkehrmitteln unterwegs sind, profitieren von diesem Rollator-Modell.

Spezial-Rollatoren
Menschen mit bestimmten Erkrankungen haben besondere Anforderungen an eine Mobilitätshilfe. Schlaganfall, Parkinson oder krankheitsbedingte Schwierigkeiten beim Aufstützen können Gründe sein für eine Versorgung mit Spezial-Rollatoren.
Schlaganfall-Patient*innen benötigen, je nach Einschränkung, einen Multifunktionshandgriff mit Einhandbremse für die aktive Körperseite. Mit minimalem Kraftaufwand können so die Bremsen gleichzeitig betätigt oder die Hinterräder blockiert werden.
Eine Parkinson-Patient*in ist mit einer einstellbaren Schleppbremse, einer Umkehrbremse und einem laser-unterstützten Mechanismus, der beim "erstarren" hilft.
Rollatoren mit hohen Unterarmauflagen sind eine ideale Variante, wenn auf Grund von Krankheit das Aufstützen auf normalen Rollatorengriffen schwerfällt. Schmerzen in den Händen, Handgelenken oder Schultern werden durch die Auflagen umgangen.

Indoor-Rollatoren (Stubenwagen)
Diese Rollatoren sind sehr beliebt, da sie auf Grund der kleinen Räder sehr wendig sind und nahezu auf der Stelle drehen können. Dadurch sind sie optimal auch für einge Wohnungen oder Zimmer geeignet. Extrem leicht mit ca. 5 kg ist er auch bei kleinen Stufen im Wohnraum zu benutzen. Eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist hier nicht vorgesehen. Es handelt sich um einen reinen Privatkauf.
Die Stubenwagen sind in mehreren Farben erhältlich.
Ausstattung: Softgummräder, Tablett, Transporttasche am Griff
Perfekt für: Personen, die sich in ihrer Wohnung bewegen möchten und keinen massiven Rollator wollen.
Ein Rollator, der zu mir passt!
Bei der Auswahl des richtigen Rollators ist einiges zu beachten. Wir vergleichen dies gern mit dem Kauf eines Autos. Wie sollte man im Alter nur noch irgendwas nehmen? Nein! Es ist wichtig sich gut zu informieren, auszuprobieren und alles Lebenssituationen zu berücksichtigen, damit man besonders viel Benefit von dieser Mobilitätshilfe hat.
In Kürze finden Sie hier hilfreiche Informationen!

Sitzhöhe
Rollatoren werden sehr gern als Sitzgelegenheit für kleine Pausen zwischendurch genutzt - eine bequeme Sitzhöhe ist also extrem wichtig. Es gibt eine kleine Faustformel: Der Abstand vom Fußboden bis zur Mitte der Kniescheiben ist die Höhe, die ein Sitz haben sollte. Erfahrungsgemäß können allerdings gut 10cm addiert werden.
Eine höherer Sitz ist einfacher zu erreichen und auch das Aufstehen fällt so weniger schwer.
Merke: Lieber etwas höher also zu niedrig!

Griffhöhe
Um den Rollator gelenkschonend und sicher führen zu können, ist die richtige Griffhöhe entscheidend.
Stellen Sie sich einfach gerade hin und lassen Sie die Arme locker fallen. Eine zweite Person misst nun den Abstand zwischen Boden und Handgelenk. Auf diese Höhe sollten die Griffe des Hilfsmittels eingestellt werden.
Ist die Griffhöhe zu hoch, ist ein Abstützen auf die Griffe nicht mehr möglich. Durch die Schwerpunktverlagerung besteht ein erhöhtes Sturzrisiko. Ist die Höhe zu niedrig, können durch Haltungsprobleme Rückenschmerzen begünstigen.
Lassen Sie die Griffhöhe im Zweifelsfall von einem Fachberater*in überprüfen.

Haltung bewahren
Niemand würde widersprechen, wenn es heißt: Ein Hilfsmittel hilft nur, wenn es richtig eingestellt und benutzt wird. Gleichzeitig sind viele Rollatoren nicht optimal eingestellt und/ oder die Nutzer*innen nicht gut eingewiesen.
Der Rollator soll verhindert, dass eine gebügte Haltung eingenommen wird. Vielmehr ist es entscheidend in aufrechter Haltung den Rollator zu führen. Die Füße sollen sich also neben den Hinterrädern befinden. Der Schwerpunkt soll über dem Hilfsmittel liegen. So kann sich der Nutzer*in auf die Griffe aufstützen und das Gleichgewicht halten - das ist die effektivste Sturzprophylaxe!
Merke: Ein Rollator soll geführt und nicht geschoben werden!
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